Dr. med. Marc Becker

Inha­ber und Geschäfts­füh­rer Labor Becker


Herr Dr. Becker, was bedeu­tet es für Sie per­sön­lich das Unter­neh­men Labor Becker in zwei­ter Gene­ra­tion wei­ter­zu­füh­ren?
1979 grün­dete mein Vater Dr. med. Thors­ten Becker das Labor mit ins­ge­samt 4 Mit­ar­bei­tern am Münch­ner Mari­en­platz. Seit­her ist viel pas­siert und ich bin stolz auf die Erfolgs­ge­schichte, die wir mit unse­ren Mit­ar­bei­ter:innen schrei­ben durf­ten. 2017 über­nahm ich als allei­ni­ger Inha­ber die­ses Unter­neh­men. Eine große Her­aus­for­de­rung und Ehre zugleich. Denn einer­seits bin ich Medi­zi­ner und hatte große Demut davor, ein Unter­neh­men mit ein paar hun­dert Mit­ar­bei­tern zu lei­ten, zum ande­ren aber auch eine Ehre, in die Fuß­stap­fen mei­nes Vaters tre­ten zu kön­nen und das fort­zu­füh­ren, wofür er sich viele Jahre aktiv ein­ge­setzt und enga­giert hat.
Mitt­ler­weile ver­zeich­nen wir über 600 Mit­ar­bei­ter:innen an 12 bay­ri­schen Stand­or­ten, die jeden Tag ihr Bes­tes im Sinne der Gesund­heit unse­rer Pati­ent:innen geben und den Men­schen hin­ter der Probe nie aus den Augen ver­lie­ren.

Warum ist Gesund­heit für uns alle so wich­tig?
Gesund­heit ist nicht ein­fach etwas, das für alle Zei­ten gott­ge­ge­ben ist. Ich bin der Über­zeu­gung, dass jeder viel dafür geben würde ein­fach wie­der gesund zu sein oder gesund zu blei­ben.
Aus mei­ner Sicht besteht Gesund­heit aus zwei Tei­len. Für den einen Teil der Gesund­heit sind wir selbst ver­ant­wort­lich, z.B. ein gesun­der Lebens­stil, Bewe­gung, etc.. Auf den ande­ren Teil der Gesund­heit haben wir sel­ber kei­nen Ein­fluss. Selbst wenn man viel für den Erhalt sei­ner Gesund­heit tut, so hat man nie eine Garan­tie dafür, dass man auch wirk­lich gesund bleibt.
Aus die­sem Grund habe ich ein gro­ßes Inter­esse daran mit unse­rer täg­li­chen Arbeit bei Labor Becker die Gesund­heit aller Men­schen zu för­dern und zu erhal­ten. Wir tra­gen mit unse­rer Exper­tise in der Labor­dia­gnos­tik zu einer per­so­na­li­sier­ten Medi­zin bei, indem wir indi­vi­du­elle Labor­werte lie­fern und somit eine opti­mierte Pati­en­ten­be­hand­lung ermög­li­chen. Somit steht für uns nicht nur die Behand­lung einer Erkran­kung im Fokus, son­dern vor allem der Erhalt der Gesund­heit.

Was begeis­tert Sie an der Labor­me­di­zin?
Als Schü­ler hatte ich die Gele­gen­heit bei mei­nem Vater zu arbei­ten. In die­sem Zeit­raum wurde gerade das Neu­ge­bo­re­nen-​Scree­ning ein­ge­führt. Ein gro­ßer und bedeu­ten­der Hebel, um etwas zu ver­än­dern. Beim Neu­ge­bo­re­nen-​Scree­ning geht es darum, eine Erkran­kung zu fin­den, bevor diese wirk­lich aus­bricht und das Leben des Kin­des voll­stän­dig ver­än­dert. Sei es die Spi­nale Mus­kela­tro­phie, Phe­nyl­ke­to­nurie oder aber die Sichel­zel­lan­ämie, alles schwer­wie­gende Erkran­kun­gen, die unbe­merkt schlimme Fol­gen haben kön­nen.
Ein für mich beson­de­res High­light war, gemein­sam mit unse­ren Mit­ar­bei­tern zu hel­fen, das Scree­ning für die spi­nale Mus­kela­tro­phie (SMA) in Deutsch­land zu eta­blie­ren. Dazu haben wir in einem Model­pro­jekt bis 2021 mehr als einer hal­ben Mil­lio­nen Scree­nings-​Tests im Neu­ge­bo­re­nen-​Scree­ning auf Spi­nale Mus­kela­tro­phie unter­sucht. Zu dem Zeit­punkt wur­den 70 posi­tive Fälle auf­ge­deckt. Die­sen Kin­dern konnte somit eine schnelle und früh­zei­tige Behand­lung ermög­licht wer­den, wel­che dazu führ­ten, dass die Kin­der ihre moto­ri­schen Fähig­kei­ten, wie Sit­zen und Gehen, ganz nor­mal ent­wi­ckeln konn­ten. Heute ist auf Grund die­ses Model­pro­jek­tes das Scree­ning auf SMA fes­ter Bestand­teil des Neu­ge­bo­re­nen-​Scree­ning in Deutsch­land. Damit haben wir erreicht, dass jedes Kind die Welt auf sei­nen eige­nen Bei­nen ent­de­cken kann.
Die Labo­ra­to­ri­ums­me­di­zin heilt in ers­ter Linie keine Men­schen. Sie deckt Para­me­ter einer mög­li­chen Erkran­kung auf und ermög­licht dadurch die rich­tige Behand­lung und The­ra­pie. Ohne den Pati­en­ten je zu Gesicht zu bekom­men, kön­nen wir mit unse­rer Dia­gnos­tik den­noch einen Unter­schied in ihrem Leben bewir­ken. Das fas­zi­niert mich.